Mittwoch, 29. Oktober 2025, 19:30 Uhr,

Kardinal-Schwarzenberg-Saal, Kapitelplatz 3, 5020 Salzburg

aus der feder einer frau

Literatur und Musik aus dem Fin de siècle – und davor

Bettina Rossbacher (Rezitation & Moderation) liest Texte von Irma von Troll-Borostyáni (1847–1912), Rosa Mayreder (1858–1938) und anderen mutigen Vordenkerinnen.

Božena Angelova (Violine) und Minka Popović (Klavier) spielen Werke von

Ethel Smyth (1858–1944), Lili Boulanger (1893–1918) u . a.

 „Man wird erst wissen, was die Frauen sind, wenn ihnen nicht mehr vorgeschrieben wird, was sie sein sollen“, schrieb 1905 die Schriftstellerin, Philosophin und Malerin Rosa Mayreder, geboren 1858 in Wien. Im gleichen Jahr kam in England Ethel Smyth zur Welt, die Brahms mit einer ihrer Fugen irritierte und als Suffragette zwei Monate im Gefängnis saß. Durch die Salzburger Altstadt ging in Männerkleidung die musisch hochtalentierte, neun Jahre ältere Journalistin und Frauenrechtlerin Irma von Troll-Borostyáni und verlangte, endlich auch bei Mädchen Begabungen und Anlagen zu fördern. Die Komponistin Lili Boulanger beeindruckte 1913 eine frauenfeindliche Jury und erhielt als erste Frau den renommierten Prix de Rome. In einer Gesellschaft, die weiblichen Wesen Kreativität, Schaffenskraft, Verstand und sogar Seele absprechen wollte, gingen diese Frauen, sowie Emilie Mayer, Marie von Ebner-Eschenbach, Cécile Chaminade, Eugenie Schwarzwald und andere Komponistinnen und Schriftstellerinnen unbeirrt ihren Weg – und bewiesen der Welt das Gegenteil. 

Bettina Rossbacher (c) Foto CHLR

Bettina Rossbacher wurde in Salzburg geboren. Mit viel Literatur und einem sensiblen Umgang mit Sprache, Ausdruck und Stimme wuchs sie auf. Lesen, Vorlesen und Zuhören sind seit ihrer Kindheit feste Bestandteile ihres Lebens. Nach einem Abschluss in Kunstgeschichte und einer mehrjährigen Tätigkeit für die UNESCO machte sie ihre Leidenschaft zum Beruf und absolvierte in Wien eine private Ausbildung zur Profisprecherin und Rezitatorin. Prägend war die frühe Begegnung mit verschiedenen Sprachen und Kulturen. Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch entwickelten sich nach längeren Auslandsaufenthalten zu ihren weiteren Arbeitssprachen (neben ihrer Muttersprache Deutsch), die sie weitgehend akzentfrei beherrscht. Ihre sprachliche Begabung ermöglicht es ihr, auch den Klang einer unbekannten Sprache zu erfassen und zu transportieren. Ihre Liebe zu klassischer Musik begleitet sie seit vielen Jahren. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Zusammenarbeit mit professionellen MusikerInnen. Mit ihrer Stimme erweckt Bettina Rossbacher Personen aus der Vergangenheit zum Leben, v.a. Frauen, die über gesellschaftliche Grenzen und Vorurteile ihrer Zeit hinausdachten und sich (schreibend) für Chancengleichheit und Selbstbestimmtheit einsetzten – Marie von Ebner-Eschenbach, Rosa Mayreder, Eugenie Schwarzwald, Helen Keller, Hilde Spiel, Marlen Haushofer. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Literatur-Lesungen an renommierten österr. Veranstaltungsorten, u.a. Österr. Ges. für Literatur Wien, Int. Traklforum Salzburg, Toihaus Salzburg, Salzburger Literaturfest, Österr. Galerie Belvedere, Albertina, Jüdisches Museum Wien, Stadt:Bibliothek Salzburg, Literaturhaus am Inn. Kooperationen mit Musiker/innen und zeitgenössischen Komponisten, u.a. Herbert Grassl/Intern.Paul Hofhaymer Gesellschaft („Dunkles zu sagen – Ingeborg Bachmann und Paul Celan“ und Anders Nordentoft („Noch bist du da“ – Rose Ausländer). Auslandsauftritte führten sie bisher nach München, Paris, Kopenhagen, Tunis, Bratislava und Südtirol. 2020-2022 produzierte sie im Auftrag des BMeiA eine Reihe von Frauenporträts im Videoformat. Als Hörbuchproduktion veröffentlichte sie u.a. die Erzählung „Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau“ von Stefan Zweig (words&music 2023). Veranstaltungsmoderation und Coachings in Sprech- und Vortragstechnik. Bettina Rossbacher lebt in der Umgebung von Wien, im schönen Wienerwald. Ihre freie Zeit gilt ihrem Mann, guten Freunden und starkem Espresso.

Božena Angelova (c) Jana Jocif

Božena Angelova (Violine) wurde in Maribor, Slowenien geboren. Nach dem Musikschulabschluss in ihrer Heimatstadt genoss sie Ihre musikalische Ausbildung an den Musikhochschulen in Klagenfurt, Bern, Basel und an der Universität Mozarteum in Salzburg, wo sie Violine und Barockvioline bei Helfried Fister, Igor Ozim, Rainer Schmidt, Reinhard Goebel und bei Enrico Onofri studierte. Während des Studiums war sie Stipendiatin des Slowenischen Kulturministeriums und der Schweizer Regierung. Sie ist Preisträgerin zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe. Als Solistin, Konzertmeisterin und Kammermusikerin ist sie zu Gast bei verschiedenen internationalen Festivals. Enge Zusammenarbeit mit Ensembles: Zahir Ensemble, Musica Cubicularis, Il suonar parlante und mit dem Ensemble 1700. Ihre besondere Liebe gilt der Kammermusik in verschiedensten Formationen. Neben der regen Konzerttätigkeit unterrichtet sie Violine und Kammermusik an der Universität Mozarteum in Salzburg.

Minka Popovi (c) Ernest Stierschnieder

Minka Popović (Klavier) wurde 1988 in Belgrad geboren. An der Musikuniversität in Belgrad erhielt sie höchste Auszeichnungen. 2008 begann sie ihr Studium an der Universität Mozarteum bei Prof. Cordelia Höfer-Teutsch. 2012 schloss sie ihr Bachelor-Studium, 2016 den Master-Abschluss im Konzertfach Klavier. Zwischenzeitlich studierte sie auch in der Klasse von Prof. Eldar Nebolsin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Ihre pianistische Laufbahn krönt eine stattliche Anzahl von Wettbewerbspreisen wie 1. Preis bei dem Chopin Wettbewerb in Rome (2005), 2. Preis beim Athens International Piano Competition (Griechenland, 2006), 2. Preis beim „Villa de Capdepera“ Internationale Wettbewerb (Spanien, 2006), spezieller erster Preis bei der „Banjaluka Biennale“ (Bosnien, 2008), 3. Preis beim “XXI Ramon Lull Rotary Club Piano Competition” (Spanien, 2014), der Spezialpreis der königlichen Familie Serbiens Karadjordjevic für „außerordentliche Leistungen“ u. a. m. 2010 gewann sie ein Auswahlspiel für ein Mozart-Konzert (KV 453) mit dem Sinfonieorchester der Universität Mozarteum. 2011 trat sie im 'Philharmonischen Salon' der Berliner Philharmoniker auf und wiederholte dort den großen Erfolg bei einem ähnlichen Projekt im Februar 2013. Sie ist Preisträgerin des „Junger Künstler des Jahres“ - Preis des Serbischen-Tonkünstler-Bundesverbands (2013). Minka Popović absolvierte zahlreiche Konzertauftritte in Serbien, Kroatien, Italien, Rumänien, Spanien, Griechenland, Deutschland und Österreich. Neben solistischen Aufgaben widmet sie sich mit Begeisterung der Kammermusik in verschiedenen Ensemble-Formationen, momentan vorrangig ihrem Trio „Susak“ (Sonderpreis beim Braunschweig International Competition 2013) und mit dem Flötist Marko Zupan (SLO). Sie arbeitete an verschiedenen Projekten mit Solisten der Slowenischen Philharmonie, der Philharmonie Salzburg und der Camerata Salzburg zusammen. Mehrmals spielte sie Recital-Abende mit Tenor Alexander Hüttner (Landestheater Salzburg, BachWerkVokal Salzburg) und Sopranistin Rea Alaburic (Landestheater Salzburg). Minka Popović gilt auch als Gründerin des „Susak Music Festival“, einem alternativen Kammermusikfestival auf der bezaubernden kroatischen Insel Susak. In den letzten siebzehn Jahren hat sich dieses Festival zu einem Anziehungspunkt für renommierte Künstler aus verschiedenen Teilen der Welt entwickelt.